7. Schwäbisches Erziehersymposion im November 2008
Thema: Stress- und Zeitmanagement
Die Referentin Frau Dr. Rohnstock (Berlin) und U.Kiefersauer( KEG-Bezirksvorsitzende in Schwaben |
Am 7. Erziehersymposion der KEG- Schwaben zum Thema "Stress-und Zeitmanagement" nahmen über 100 ErzieherInnen und LehrerInnen teil. Zum Thema "Stress-und Zeitmanagement" war Fr. Dr. Dagmar Rohnstock aus Berlin geladen, die sich u. a. als Mediationsbeauftrage, als Autorin von Fachliteratur wie auch als Referetin inzwischen bundesweit einen Namen gemacht hat.
Sie verstand es, auch aufgrund eigener Erfahrungen und über 30-jähriger Berufserfahrung, all die Stress-und Belastungssituationen im Lehr-und Erzieherberuf echt zu beschreiben und konnte die Nöte veranschaulichen, in die Lehrer durch berufliche Überlastung geraten. Sie verstand die Lehrer und das machte sie als Referentin echt und authentisch, was von allen Teilnehmern besonders gewürdigt wurde.
"Pausenlosigkeit und Störungen machen Stress"! so Fr. Dr. Rohnstock und empfiehlt gerade den Lehrern auch an sich zu denken, z. B. schon mit Bewegung zur Schule zu kommen, am Schulvormittag Pausen zu machen, Rituale einzufordern, sich eine klare Tagesstruktur zu geben, feste Besprechungszeiten einzuhalten und sich zu erholen, ohne ein "schlechtes Gewissen" zu haben. Ihr Credo heißt primär: "Selbst etwas zu tun und nicht in eine Opferhaltung zu fallen!" Durch Gruppengespräche, bzw. auch durch Selbstreflexion wurden die Anwesenden immer wieder motiviert, ihre eigene Situation zu durchleuten. "Sie müssen nicht alles 100% machen und können auch ihren Arbeitseinsatz dosieren!" so Ihre Ermunterung. Drastisch zeigte sie auf, welch hohen Einsatz vor allem Teilzeitkräfte entwickeln, auch unter dem Gesichtspunkt perfekten UR zu entwickeln. Der Staat als Arbeitgeber profitere vor allem von den TZ-Kräften, die von der Arbeitszeit her nahezu wie Vollzeitkräfte arbeiten. Entwickelt hat Rohnstock auch in ihrer langjährigen praktischen Arbeit das sogenannte ABS-System ein, die Ampelmethode zur aktuellen Stressbewältigung, wie man in Situationen darauf reagieren kann, z. B. über richtiges Ausatmen, das Problem bereden, aber auch auf die innere Stimme zu hören. Als besonders wichtig in Stresssituationen sieht Fr. Dr. Rohnstock die Pflege individueller Netzwerke. Diese Netzwerke, ob Freunde, Bekannte u. a. bieten die Quelle für Geborgenheit, Motivation, Anerkennung und Lebensfreude. Zu sich selbst zu kommen, das wünschte die Referentin allen.
Auch beim Thema "Zeitmanagement", das am Nachmittag angeboten wurde und noch viele Interessierte ansprach, konnte die Referentin überzeugende Strategien darstellen. Dazu gehört z. B. auch die Reservierung von Tageszeiten für sich selbst, eine entsprechende Tagesrhythmik einzuhalten, Prioritäten zu setzen und eine Zeitbalance zu gewinnen.
In all ihren Vorschlägen klingen die 4 Grundregeln des Zeitmanagements durch, die heißen: Routine beschleunigen, Banalitäten verkürzen, Ordnung optimieren und Regelkonsens finden.
Wie auch U. Kiefersauer in ihrem Schlusswort bestätigte, hat Fr. Dr. Rohnstock die Lage der Lehrer und Erzieher sehr ernst genommen, wertschätzend argumentiert und praktisch und hilfreich Empfehlungen für den nicht leichten Schul- und Erziehungsalltag mitgegeben. Die Stille im Raum signalisierte immer wieder, wie alle angesprochen, aber auch betroffen waren.
"Unser System lässt gerade wenig Luft für die Menschen und die Fürsorge unseres Dienstherrn wird manchmal etwas vermisst, doch uns in der KEG ist die Lehrergesundheit nicht egal", so Ursula Kiefersauer in ihren Schlussworten.